Um die pflegerische Versorgung in den Einrichtungen der St. Bonifatius Hospitalgesellschaft sicherzustellen, werden seit dem Jahr 2018 Pflegefachkräfte aus Vietnam gewonnen. Der Austausch zwischen den Kulturen gelingt. So konnte die vietnamesische Gemeinschaft in der Region zum ersten Mal das sogenannte Tet-Fest in Lingen feiern. Auch hatten Vertreter der St. Bonifatius Hospitalgesellschaft nach den coronabedingten Einschränkungen endlich die Möglichkeit, selbst nach Vietnam zu reisen.
Der Besuch vor Ort ist ein wichtiger Teil für ein vertrauensvolles Miteinander: „Die Universitäten, Schulen und vor allem die Eltern vertrauen uns ihr kostbarstes Gut an – ihre Kinder!“ Kuratoriumsvorsitzender Pfarrer Thomas Burke ergänzt: „Wir möchten zum einen, dass sich die Pflegekräfte bei uns in Deutschland wohlfühlen, zum anderen aber auch den Eltern in Vietnam ein sicheres Gefühl geben!“ Neben den Treffen mit Familien der Pflegekräfte und bereits bestehenden Kooperationspartnern standen Besuche bei weiteren Universitäten, Schulen und Arbeitsagenturen in den Städten Hanoi, Da Nang und Ho-Chi-Minh-Stadt auf der Agenda.
Inzwischen arbeiten fast 100 vietnamesische Mitarbeitende z. B. als Altenpflegekräfte bei der Caritas Altenhilfe Emsland gGmbH oder in den anderen Einrichtungen der St. Bonifatius Hospitalgesellschaft. Fern ihrer Heimat feierten sie gemeinsam mit vielen deutschen Gästen das vietnamesische Neujahrsfest in Lingen. Das „Tet-Fest“ gilt als Familienfest und als wichtigstes Feier des Jahres. „Wir fühlen uns sehr wohl in Deutschland. Trotzdem ist es gerade an Feiertagen nicht immer einfach, in einem fremden Land ohne Familie zu sein“,
erklärt der 26-jährige Nguyen Van Cuong, genannt Jannik, auf der Neujahrsfeier, „umso mehr genießen wir die Veranstaltung heute und danken GERVIE und der St. Bonifatius Hospitalgesellschaft für diese Möglichkeit!“ GERVIE-Geschäftsführer Gerd Möller sieht die gemeinsame Zeit als Familienersatz und möchte die Feier deshalb nun jedes Jahr veranstalten: „Das Lingener Tet-Fest soll zur jährlichen Tradition werden, um den jungen Menschen auch an den Feiertagen ein familiäres Gefühl zu geben. Niemand soll sich hier alleine fühlen!“